Drei Tage Segelregatta an der Ostsee – das klingt erstmal nach frischer Brise, sportlichem Ehrgeiz
und Möwen, die einem das Brötchen klauen. Und genau so war es auch – nur mit deutlich mehr
Wind, Wartezeit und einem überraschend guten BBQ.
Am ersten Tag zeigte uns die Ostsee direkt, wer hier der Chef ist: Wind satt! So viel, dass die
Startverschiebung gleich viermal durchgegeben wurde – man hätte zwischendurch bequem einen
Roman schreiben können. Um 17 Uhr war dann endgültig Schluss für den Tag. Kein Start, kein
Rennen, aber immerhin eine klare Ansage: Morgen früh um 9 Uhr geht’s los. Segler sind
Frühaufsteher – zumindest, wenn der Wind mitspielt.

Freitagabend dann das erste Highlight an Land: das legendäre Finn BBQ im alten Lokschuppen.
Salate in allen Farben, Fleisch in allen Formen und vegetarische Optionen, die sogar überzeugte
Grillfans schwach werden ließen. Ein Ort, an dem sich Seemannsgarn und Nudelsalat die Klinke in
die Hand geben. Bei Musik und guter Stimmung konnte man hier entspannt den Abend ausklingen
lassen.
Samstag: endlich segeln! Früh raus, rein in die Neo’s und ab aufs Wasser – nur um dann 45 Minuten
auf das fehlende Tonnenboot zu warten. Der Tonnenleger samt der Tonne 1 war kurzfristig zur
Absicherung der Fahrrinne abkommandiert worden. Der auflandige Wind schickte nämlich mit 19–
22 Knoten ordentliche Wellen zwischen die Leuchttürme. Immerhin blieb genug Zeit, um nochmal
zu überprüfen, ob man auch wirklich genug Müsliriegel dabei hat.


Als das Startsignal endlich ertönte, ging’s rund: erste Kenterungen schon vor dem Startsignal – wer
braucht schon Kaffee, wenn ein kalter Ostseeschluck einem das Adrenalin ins Blut schießt? Im
Laufe der Wettfahrt wurde das Wetter nicht besser: Wind stärker, Sicht schlechter, Laune…
erstaunlich gut! Schließlich war man ja hier, um was zu erleben. Irgendwann war dann Schluss –
Tina setzte Ap über A, das war’s nach einer Wettfahrt für den Tag

Sonntagmorgen: 9 Uhr, diesmal Westkurs. Der Wind kam aus Nordost – naja, zumindest bis zur
ersten Regenfront. Je nach Regenfront drehte er mal nach links oder rechts, nahm zu oder ab. Das
machte die Kreuzen natürlich nicht einfacher. Doch die Wettfahrtleitung blieb cool, das Team
agierte umsichtig – und so kam tatsächlich noch ein drittes Tagesrennen ins Ziel. Danach: ab in den
Lokschuppen zur Siegerehrung.
Fazit: Trotz wilder Böen, zickiger Tonnen und kurzer Sicht – die Regatta war top organisiert. Von
Parkplätzen über Beschilderung bis zum Race Office: alles auf den Punkt. Warnemünde – wir
kommen wieder. Und das BBQ nehmen wir auch nochmal.
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