Am Samstagmorgen reiste ich zum Eispokal des Segelclubs S. an. Kuddel, Jürgen Kraft, Peter Pestel und Robert Bude waren bereits vor Ort. Die Wetterprognose für den ersten Tag versprach nur leichten Wind – entsprechend war meine Erwartungshaltung eher verhalten. Schließlich ging es nicht um Ranglistenpunkte, sondern mehr um das gemeinsame Erlebnis.

Samstag – Flaute, Spannung und ein enges Rennen

Fast pünktlich um zehn Uhr war ich bereit für den Schlepp zum Regattagebiet. Der ausrichtende Verein hatte zum Glück ausreichend Schleppboote organisiert, um uns sicher auf das Wasser zu bringen. Die Vereinsmitglieder waren wie schon in den Jahren zuvor ausgesprochen sehr freundlich und hilfsbereit.

Für Samstag waren drei Wettfahrten angesetzt. Kuddel blieb an Land, weil es ihm nicht gut ging. Robert und Peter lieferten sich packende Zweikämpfe bis zur Ziellinie. Bemerkenswert: Selbst vom letzten Platz konnte man sich noch bis ganz nach vorn segeln – so offen und dynamisch war das Feld.

Der Zieleinlauf im zweiten Rennen war besonders spannend: Nur wenige Zentimeter trennten Platz 1 und 2. Wie ich später nachlesen konnte, gewann Peter dieses Rennen knapp. Meine eigenen Leistungen in den ersten beiden Wettfahrten waren eher durchwachsen, im dritten Rennen gelang mir immerhin ein dritter Platz.

Nach der Rückkehr an Land wurden wir mit einem Getränk begrüßt – wer wollte, bekam auch mehrere. Die Essenszeit war ursprünglich für 18:00 Uhr angesetzt, aber da wir bereits um 15:30 Uhr im Hafen waren, bedeutete das 2,5 Stunden Wartezeit. Der Verein reagierte flexibel und verlegte das Essen auf 17:30 Uhr vor.

Im Vereinsheim konnte man sich zu sehr günstigen Preisen versorgen – drei Getränke kosteten mich nur 4,60 Euro. Selbstverständlich gaben alle bei diesen Preisen und der freundlichen Bewirtung Trinkgeld. Auch Kuddel war wieder auf den Beinen – es ging ihm sichtlich besser.

Der Abend verlief für mich eher ruhig, aber die anderen Finn-Kollegen genossen das üppige Buffet und den geselligen Austausch ausgiebig.



Sonntag – Mehr Wind, mehr Sonne, mehr Spannung

Der erste Start war erneut für 11:00 Uhr angesetzt. Der Schlepp funktionierte auch am Sonntag wieder problemlos. Der Wind hatte gedreht – diesmal kam er genau von der anderen Seite, dazu schien die Sonne, und wir hatten insgesamt bessere Bedingungen.

Auch meine Leistung verbesserte sich: Im ersten Rennen belegte ich den zweiten Platz. Robert hatte allerdings Pech – nach einem spektakulären Frühstart an der Luvtonne geriet er beim Neustart hinter eine Gruppe O-Jollen und konnte zu Peter und mir nicht mehr aufschließen. Auch Jürgen konnte er nicht mehr überholen.

Im letzten Rennen des Wochenendes ging es für Robert noch um einen Tagessieg. Er und Peter lieferten sich erneut ein packendes Duell, das Peter hauchdünn mit rund 10 Zentimetern Vorsprung auf der Ziellinie für sich entschied.

Die Rückfahrt in den Hafen segelten wir gemütlich zurück. Robert musste das enge Ergebnis erst einmal verarbeiten – der Zieleinlauf war dramatisch und wurde bis zur letzten Sekunde ausgefochten. Kurz vor dem Hafen gesellten sich die O-Jollen im Schlepp wieder zu uns. Auch hier wieder: sehr nette Begleitung durch den Schleppdienst. Wir durften noch segeln und waren somit die ersten, die ihre Boote aus dem Wasser holen konnten.

Robert und ich halfen anschließend fleißig beim Rausholen der O-Jollen.



Siegerehrung & Abschluss

Die Siegerehrung fand um 15:15 Uhr statt. Peter erhielt den Wanderpokal, und der Vereinsvorsitzende bedankte sich bei allen Teilnehmern. Ein besonderes Dankeschön ging an Jürgen Kraft, verbunden mit der Bitte, auch im nächsten Jahr wieder am Eispokal teilzunehmen – man muss sich vor Augen halten: Jürgen ist 85 Jahre alt!

Wir verabschiedeten uns, wünschten Kuddel alles Gute – und Peter fuhr mit seinem Motorboot nach Hause. Jürgen blieb wohl noch etwas länger vor Ort. Alles in allem waren wir alle zufrieden, gemeinsam den Eispokal gesegelt zu sein.

Ein herzliches Dankeschön an meine Finn-Kollegen für das schöne Wochenende – und wer weiß: Vielleicht wird der Eispokal im nächsten Jahr wieder eine Ranglistenregatta. Oder es bleibt einfach bei diesem tollen, gemeinsamen Erlebnis auf dem Wasser.

Ahoi,

Michael Rauch GER 166

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