Die diesjährige Nebelwelle in Güstrow fand am 08. & 09.10.2022 statt. Die angesagten Bedingungen klangen absolut segelbar und so entschied ich, relativ spontan, mich auf den Weg zu machen. Warum spontan? Wegen Löchern im Segeln. Eigentlich wollte ich meine Teilnahme davon abhängig machen, ob das neue Segel rechtzeitig geliefert wird. Wurde es leider nicht. Nach einem kurzen Telefonat mit Dirk “Das Orakel” Zilius war aber klar: ich kann mir eines seiner Segel leihen und daher war wiederum klar: ich segel mit!
Warum wird Dirk “Zille” Zilius in diesem Text zum Orakel? Ganz einfach: am Freitag Abend fragte ich ihn, welches Gesamtergebnis er erwarte. Ziemlich zielsicher antwortete er in gewohnt fröhlicher Form: “Erik Schmidt erster, ich selbst wahrscheinlich zweiter und ich glaube du wirst dritter. Je nachdem.” – Das klang erstmal zu schön, um wahr zu sein, doch “je nach was?” stellte sich mir die Frage. Je nach Wind? Je nach Wetter? Je nach morgendlicher Fitness?
Letztere wird es nicht gewesen sein, denn nach weiteren Orakelsprüchen und Heldensagen am Vorabend war die besagte Fitness am Morgen im Grunde kaum vorhanden. Wind und Wetter waren so abwechslungsreich, dass auch hier kein klarer Anhaltspunkt für ein “Je nachdem” auszumachen war. War der Wind in der ersten Wettfahrt noch angenehm segelbar, bretterte in der zweiten Wettfahrt ein Drücker durchs Feld, der die ein oder andere Kenterung mit sich brachte. Ich weiß noch, wie ich dachte: “Ja, herrlich! Da gehen sie alle baden. Die schnapp ich ich mir.” Kurz darauf konnte ich vor lauter Gischt nichts mehr erkennen und lag dann selbst im Bach. Selbst Schuld. Denn wer Böses denkt, dem widerfährt auch Böses!
Nach dieser stürmischen Wettfahrt gab es erst einmal eine Verschnaufpause und wir wurden von der Wettfahrtleitung in den Hafen geschickt. Abwettern. Nach einer kleinen Stärkung ging es dann wieder raus, um die dritte Wettfahrt zu segeln. Und da geschah es: gut gestartet, sauber gekreuzt, Gegner gedeckt, schnell auf dem Vorwind und ich kam tatsächlich als erster ins Ziel. Mein erster Sieg!
Am Folgetag wurden zwei weitere Wettfahrten bei mäßigem Wind gesegelt, wovon ich eine als Zweiter beenden konnte. Insgesamt hat es für mich dann tatsächlich für einen Platz auf dem Treppchen gereicht. Und das Orakel behielt recht: Erik Schmidt wurde klarer Sieger und Dirk Zilius sicherte sich knapp vor mir den zweiten Platz.
Die Verpflegung vor Ort war top, Stellfläche für Boote, Camper, Zelte und Autos mehr als ausreichend vorhanden und das Orgateam hat ebenfalls einen tollen Job gemacht. Ich freue mich auf das nächste Jahr.
Jan
GER137
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