In diesem Jahr war alles anders: Kein Wind, ein Foodtruck, Live-Musik mit Band und ein dicker Henkel-Pot für den besten Segler über sechzig.
Die Ranglisten-Regatta in der olympischen Klasse Finn Dinghy war eine schöne Nebensache, denn ein ganz besonderer Athlet feierte ein außergewöhnliches Jubiläum. Der gebürtige Lindenhöfer Heinz Stammnitz trat schon mit 9 Jahren in die Seglervereinigung Mannheim ein, schaffte es knapp bis zur Nominierung für Olympia und blickt auf ein bewegtes Seglerleben als Finn-Spezialist zurück. „50 Jahre lang sitze ich nun schon in diesem Einmann-Boot und liebe es noch immer, auch wenn es aus gesundheitlichen Gründen bei dieser Regatta nicht klappt,“ erklärt er. „Dafür freue ich mich umso mehr darauf, heute den Mitgliedern des Segelverein Biblis einen besonderen Tag zu schenken.“
Der Obmann der Finnsegler Detlef Guminski trat ans Mikrofon und ehrte den Jubilar mit Augenzwinkern humorvoll. „Erst hab‘ ich Dich gar nicht leiden können, dann erkannte ich mit der Zeit, dass unter der rauen Schale ein herzensguter Mensch steckt.“ Er überreichte ein Bild mit Erinnerungswert unter dem Beifall der Finnsegler.
Aus seinem Wohnort, dem hessischen Viernheim, hatte der Jubilar für das Abendessen der rund 100 Gäste den Airstream-Foodtruck von Roland Weidner engagiert und nach Kochkäs- Spargel-Jägerschnitzel mit Pommes gab es dann für die Tanzwütigen bis in die späte Nacht kräftig was auf die Ohren. Die sieben Viernheimer Schlagerstars drehten mächtig auf und die Crew tanzte vom zarten „La Mer“ über den „Traum von Amsterdam und „ich brauche keine Schokolade…“ auf der Terrasse in den Sonnenuntergang. Als noch Koch Roland seine Rockröhre mit „What a Wonderful World“ ertönen lies, war der Abend perfekt.
Auch am Sonntag wollte Wettfahrtleiter Jens Kraus weitere Läufe starten und rief die rund 20 Segler auf den Riedsee zum Start. Doch auch dieser Lauf war vergeblich, der Wind schlief wieder völlig ein und er musste wie schon am Vortrag abbrechen. „Wir konnten nur einen Lauf zustande bringen. Das war wieder typisch für Biblis. Erst kam der Wind aus West, dann aus Süd, dann aus Ost… unmöglich einen Kurs zu legen.“ Mit diesem Ergebnis gewann dann Klaus Reffelmann (WYD) vor Detlef Guminski (DSCL) und Karl-Heinz Eirich (SLRV) die Regatta.
Die Medaillen der diesjährigen Hessenmeisterschaft verlieh der Vorstand des Hessischen Seglerverbands Günther Probst an die anwesenden Sieger Detlef Guminski und David Guminski beide vom Dreieich Segelclub Langen. Dritter wurde Ingo Spory vom Segelclub Westerwald.
„Es war sooo schön,“ war von den weit angereisten Sportlern zu hören und trotz Flaute gab es wieder einmal frischen, fröhlichen Wind im Segelverein Biblis.
Beitrag von Ulrike Falkenstein (Pressewartin); Quelle: https://www.sv-biblis.de/Regatta/Finn
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